Im Rahmen des Projekts AAA (Abbauen Aufbauen Ausbauen) reflektieren wir, Nina Baun & Sabrina Huth, Ableismen in unserer tanzpädagogischen Arbeit. Wir untersuchen Stereotype, die verwendet werden um Tänzer*innen und Choreograf*innen mit Behinderung zu beschreiben.

In Interviews mit Tanzkünstler*innen aus Österreich, Schweiz und Deutschland, die sich selbst als behindert bezeichnen oder eng mit diesen zusammenarbeiten, fragen wir nach Accessibility in der Tanz- und Performanceszene und wie Zusammenarbeit in Anbetracht unterschiedlicher Erfordernisse gelingen kann.


Anne Cherel lebt und arbeitet als Pädagogin, Tänzerin und DanceAbility Master Teacher in Trier. Seit 2002 engagiert sie sich vielseitig im Ensemble BewegGrund Trier als Tänzerin, Lehrerin, im Satelliten-Unterstützungsteam und in der Entwicklung von Tanzstücken. Im Interview teilt Anne ihre langjährige Erfahrung im Tanz für Alle und inwiefern der erste von ihr geleitete Tanzkurs eine der größten Herausforderungen ihres Lebens war.
Interview: Sabrina Huth, Illustration: Xueh Magrini Troll

Anne Cherel: "Tanz für Alle!"
Jona Oldenburg ist Heilpädagog*in, Tänzer*in und Tanztherapeut*in. Seit drei Jahren leitet er eine Tanzgruppe für Menschen mit und ohne Behinderung im „Jungen Tanztheater Corinna Clack“ gemeinsam mit Corinna Clack und Cordula Reiner-Wormit. Jona promoviert an der Universität Halle Wittenberg und ist unentschieden bezüglich der eigenen Positionierung in der Kategorie (Nicht-)Behinderung. Im Interview spricht sie über ihre Erfahrung in der Arbeit mit inklusiven Tanzgruppen und warum ihre Urgroßmutter auf Fotos quasi nicht existiert.
Interview: Nina Baun, Illustration: Xueh Magrini Troll
Elisabeth Löffler lebt und arbeitet seit 20 Jahren als Künstlerin mit Behinderung im Tanz- und Performancebereich, sowie als Lebens- und Sexualberaterin in Wien. Sie ist Mitbegründerin von LizArt Productions. Ihre Karriere hat sie als Gründungsmitglied der mixed-abled Tanzgruppe Bilderwerfer begonnen, mit der sie zahlreiche nationale und internationale Auftritte hatte. Im Interview spricht Elisabeth über Humor als eines der wichtigsten Mittel um zu überleben, aber auch ernste Sachen anzusprechen, und warum sie schon lange nicht mehr über den Zugang von Künstlerinnen mit Behinderung zu staatlich-anerkannten Ausbildungsstätten diskutieren möchte.
Interview: Sabrina Huth, Illustration: Xueh Magrini Troll

Jona Oldenburg: "Temporarily Able-Bodied?"

Elisabeth Löffler: “Wir waren unserer Zeit voraus”
Katharina Senk ist österreichische Tanzschaffende und lebt in Wien. Sie performte u.a. in den Arbeiten von Doris Uhlich, Florentina Holzinger und Georg Blaschke. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Tanja Erhart widmet sie sich dem Erforschen von lustvollen und intersektionalen Praktiken des gemeinsamen Tanzschaffens. Im Interview spricht sie über ihre Zusammenarbeit als nicht-behinderte Künstlerin mit Kolleg*innen, die sich als behindert bezeichnen, und warum eine kurze aber gute Liste von Schimpfwörtern in ihrer Wohnung hängt, die eben nicht rassistisch, ableistisch oder sexistisch sind.
Interview: Sabrina Huth, Illustration: Xueh Magrini Troll

Katharina Senk:
“Unterschiedliche Sprachen, unterschiedliche Körperlichkeiten”
Tanja Erhart, Österreicherin in London lebend, beschreibt sich selbst als crip – behinderte und chronisch kranke – Tänzerin, Kulturanthropologin und intersektionale Pleasure Aktivistin für Behindertengerechtigkeit. Sie performte weltweit in Stücken von Claire Cunningham, Michael Turinsky, Candoco Dance Company etc.. Zurzeit erforscht Tanja die Bewegungssprachen ihrer 3 body-minds – mit ihrem Rollstuhl, einbeinig oder dreibeinig mit ihren Krücken. Im Interview spricht sie über das Zentrieren von Behinderung, Zugang und Care in ihrer künstlerischen Arbeit und warum sie manchmal einen Rage-Against-Ableism Song aufdreht.
Interview: Sabrina Huth, Illustration: Xueh Magrini Troll
Maja Hehlen ist DanceAbility Master Lehrerin, Psychologin und Heilpädagogin. Im Jahr 2000 gründete sie das Ensemble BewegGrund Trier und ist seither dessen künstlerische Leiterin. Maja bietet zudem regelmäßig DanceAbility Kurse, Workshops und Weiterbildungen an. Im Interview teilt sie ihre langjährige Erfahrung im Tanz für Alle und warum es ein wichtiger Eckpfeiler in der Arbeit des Ensembles ist, dass jede Rolle von jede*r Person getanzt werden kann.
Interview: Sabrina Huth, Illustration: Xueh Magrini Troll

Vera Rosner ist DanceAbility-Trainerin, Choreografin, Tänzerin und Qualitätsmanagerin und lebt in Wien. Sie engagiert sich als Mitbegründerin und Vorstand von MAD Coproductions und DanceAbility Wien für die Sichtbarkeit der professionellen mixed-ability Tanz- und Performanceszene in Österreich und unterrichtet national und international unterschiedliche Workshop-Formate. Auf der Bühne war sie zuletzt in den Arbeiten von Jerôme Bel und Doris Uhlich zu sehen. Im Interview spricht Vera darüber, inwiefern Tanz auf eine lustvolle Art und Weise Inklusion und mehr als nur schöne Körper und ein paar Nackerte zeigen kann.
Interview: Sabrina Huth, Illustration: Xueh Magrini Troll

Tanja Erhart:
“Diversität bedeutet für mich … oooooooooh yes!”
Das Projekt wird gefördert vom Fonds Soziokultur aus dem Programm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) „NEUSTART KULTUR“.

Maja Hehlen: "Es ist einfach Tanz”

Vera Rosner: “Schöne Körper und ein paar Nackerte”