Im Rahmen des Projekts AAA (Abbauen Aufbauen Ausbauen) reflektieren wir, Nina Baun & Sabrina Huth, Ableismen in unserer tanzpädagogischen Arbeit. Wir untersuchen Stereotype, die verwendet werden um Tänzer*innen und Choreograf*innen mit Behinderung zu beschreiben.
In Interviews mit Tanzkünstler*innen aus Österreich, Schweiz und Deutschland, die sich selbst als behindert bezeichnen oder eng mit diesen zusammenarbeiten, fragen wir nach Accessibility in der Tanz- und Performanceszene und wie Zusammenarbeit in Anbetracht unterschiedlicher Erfordernisse gelingen kann.
Elisabeth Löffler lebt und arbeitet seit 20 Jahren als Künstlerin mit Behinderung im Tanz- und Performancebereich, sowie als Lebens- und Sexualberaterin in Wien. Sie ist Mitbegründerin von LizArt Productions. Ihre Karriere hat sie als Gründungsmitglied der mixed-abled Tanzgruppe Bilderwerfer begonnen, mit der sie zahlreiche nationale und internationale Auftritte hatte. Im Interview spricht Elisabeth über Humor als eines der wichtigsten Mittel um zu überleben, aber auch ernste Sachen anzusprechen, und warum sie schon lange nicht mehr über den Zugang von Künstlerinnen mit Behinderung zu staatlich-anerkannten Ausbildungsstätten diskutieren möchte.
Interview: Sabrina Huth, Illustration: Xueh Magrini Troll
Katharina Senk ist österreichische Tanzschaffende und lebt in Wien. Sie performte u.a. in den Arbeiten von Doris Uhlich, Florentina Holzinger und Georg Blaschke. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Tanja Erhart widmet sie sich dem Erforschen von lustvollen und intersektionalen Praktiken des gemeinsamen Tanzschaffens. Im Interview spricht sie über ihre Zusammenarbeit als nicht-behinderte Künstlerin mit Kolleg*innen, die sich als behindert bezeichnen, und warum eine kurze aber gute Liste von Schimpfwörtern in ihrer Wohnung hängt, die eben nicht rassistisch, ableistisch oder sexistisch sind.
Interview: Sabrina Huth, Illustration: Xueh Magrini Troll
Tanja Erhart, Österreicherin in London lebend, beschreibt sich selbst als crip – behinderte und chronisch kranke – Tänzerin, Kulturanthropologin und intersektionale Pleasure Aktivistin für Behindertengerechtigkeit. Sie performte weltweit in Stücken von Claire Cunningham, Michael Turinsky, Candoco Dance Company etc.. Zurzeit erforscht Tanja die Bewegungssprachen ihrer 3 body-minds – mit ihrem Rollstuhl, einbeinig oder dreibeinig mit ihren Krücken. Im Interview spricht sie über das Zentrieren von Behinderung, Zugang und Care in ihrer künstlerischen Arbeit und warum sie manchmal einen Rage-Against-Ableism Song aufdreht.
Interview: Sabrina Huth, Illustration: Xueh Magrini Troll
Das Projekt wird gefördert vom Fonds Soziokultur aus dem Programm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) „NEUSTART KULTUR“.